Düngerwahl ~ Düngerqual
Wer kennt es nicht: Man steht im Gartencenter, hat gerade ein paar neue Pflanzen für den Garten in den Einkaufswagen gestellt, nach langem Hin-und Her die hoffentlich passende Erde gefunden, doch jetzt die Qual der Wahl. Es gibt ihn in Flaschen, Beuteln, Schachteln und Säcken, wohin das Auge reicht, alles voll mit Dünger. Aber welcher ist der richtige für meine Pflanze? Worauf sollte ich beim Kauf achten? Oder reicht vielleicht sogar eine Ladung Kuhmist vom Bauern aus dem Ort?Müssen Pflanzen gedüngt werden?
Um gesund und kräftig zu wachsen brauchen Pflanzen Nährstoffe. Diese können sie zwar zum Teil aus der Erde holen, irgendwann ist aber auch dort der Vorrat verbraucht und dann muss nachgeholfen werden und zwar mit Dünger. So weit so gut. Aber welchen davon brauche ich? Wo sind die Unterschiede? Wir bringen Klarheit ins Chaos.
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Flüssigdünger oder Granulat?
Ob flüssig oder fest- der Effekt ist derselbe, nur die Handhabung ist Frage des Geschmacks. Flüssige Dünger müssen mit Wasser gemischt und mit Gießwasser ausgebracht werden, wohingegen feste Dünger, meistens in granulierter Form, direkt verstreut werden. Auf größeren Flächen, wie im Garten, wird häufig lieber fester Dünger verwendet, da die Ausbringung mittels Gießkanne zu aufwändig ist und sich eher für die Düngung in Pflanzgefäßen oder kleinen Beeten eignet.Biologisch vs chemischer Dünger
Das A und O sind die Ausgangsstoffe, also woraus der Dünger besteht. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Dünger: mineralischer (chemischer) und organischer (biologischer) Dünger.Mineralischer Dünger - Facts
Mineralischer Dünger wird auch Kunst- oder synthetischer Dünger genannt. Diese Art von Dünger wird in Chemiefabriken unter hohem Energieaufwand und Emissionen hergestellt. Er hat zwar einen hohen Nährstoffgehalt, doch die Pflanzen können nur etwa 50% dieser Nährstoffe aufnehmen. Der Rest wird durch Regen im Boden gebunden oder ins Grundwasser ausgewaschen. Ein Vorteil des mineralischen Düngers ist allerdings, dass er sehr schnell wirksam ist und die Nährstoffe der Pflanze sofort zur Verfügung stehen.Achtung!
Auf die Dosis kommt es an. Mineralischer Dünger kann schnell überdosiert werden, was dann zu Verbrennung der Wurzeln führt.Organischer Dünger - Facts
Organischer Dünger ist natürlichen Ursprungs. Die dafür verwendeten Rohstoffe können pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein.Rohstoffe pflanzlicher Herkunft:
- Kakaoschalen
- Vinasse (Reststoffe bei der Verarbeitung von Zuckerrüben),
- Getreideschlempe (Nebenprodukt, welches bei der Herstellung von Bioethanol durch Getreide, wie Weizen, entsteht)
- Pressrückstände von Ölsaaten

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Rohstoffe tierischer Herkunft:
- Nebenprodukte aus der Fleischproduktion (Hautmehl, Federmehl, Knochenmehl, Blutmehl, Fleischmehl)
- getrockneter Mist

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Durch wertvolle Zusatzstoffe kann Dünger noch aufgewertet werden. Zum Beispiel durch Mineralien bzw. Gesteine (z.B. Kieserit),Mikroorganismen (Bodenbakterien) und Mykorrhiza-Pilze (Pilze, die in Symbiose mit Pflanzen leben).
Warum organisch “nachhaltig” düngen?
Florissa hat sich bewusst dafür entschieden nur noch organische Dünger zu verkaufen. Die größte Stärke des organischen Düngers ist die Nachhaltigkeit. Er wirkt zwar nicht so schnell wie mineralischer Dünger, dafür ernährt er aber nicht nur die Pflanzen, sondern verbessert auch den Boden. Er vermehrt die Bodenbakterien, bessert die Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt.
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