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Kirschen-Schädlinge & Krankheiten

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Kirschbäume - die häufigsten Schädlinge & Krankheiten, erkennen und behandeln

Kirschen gehören zu den beliebtesten Baumobstarten. Viele Sorten sind selbstbefruchtend, andere benötigen passende Befruchter. Pflanzzeit ist im Herbst oder Frühjahr. Damit Dein Kirschbaum wächst und gedeiht und Krankheiten und Schädlingen bestmöglich widersteht, kannst Du selbst einiges tun. Ein gesunder Boden, der passende Standort und die richtige Pflege tragen viel zum gesunden Wachstum bei. Natürliche Pflanzenstärkungsmittel und wirksame Nützlinge unterstützen Dich dabei. Doch welche Kirschschädlinge und Krankheiten bei Kirschbäumen gibt es eigentlich und was kannst Du dagegen tun?

Kirschbaum-Schädlinge:
  • Kirschblattlaus
  • Kirschfruchtfliege
  • Frostspanner
  • Gespinstmotte
  • Wild

Pilzkrankheiten beim Kirschbaum
  • Schrotschusskrankheit
  • Fruchtfäule- und Spitzendürrekrankheit
ast haengende kirschen

Schädlinge beim Kirschbaum
Kirschblattläuse

Blattläuse wie die Schwarze Kirschblattlaus befallen bevorzugt junge Blätter und Triebe und sind vor allem in der Wachstumsperiode aktiv. Durch das Saugen kräuseln oder rollen sich die Blätter und Triebe ein und werden in ihrem Wachstum gestört. Die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Kirschblattläuse — Honigtau —verkleben Blätter und Früchte und bilden einen guten Nährboden für schwarze Rußtaupilze. Außerdem sind Blattläuse Überträger von pflanzlichen Virenkrankheiten, daher ist es wichtig, sie rechtzeitig zu bekämpfen.

Was tun?
Damit sich die Blattläuse gar nicht erst auf Deinem Kirschbaum ansiedeln, kannst Du bereits im Vorfeld mit organischem Dünger behandeln, um Überdüngung mit Stickstoff zu vermeiden, und Pflanzenstärkungsmittel entgegenwirken. Gut geeignet ist Brennnessel-Extrakt, um die Widerstandsfähigkeit Deines Baumes zu erhöhen.

Beim täglichen Gang durch Deinen Garten solltest Du besonders zur Blütezeit Ausschau nach Blattläusen halten. Mit einem kräftigen Wasserstrahl kannst Du Blattläuse abspritzen. Stark befallene Pflanzenteile entfernst Du. Marienkäfer & Co. helfen Dir bei der Bekämpfung der Läuse. Weitere Möglichkeiten zur Bekämpfung von Kirschblattläusen sind Nützlings-Bestellkarte wie die Larven von Florfliegen sowie Leimringe.

Kirschfruchtfliege

Entdeckst Du matte Früchte am Boden, kann das auf die Kirschfruchtfliege hinweisen. Die kleine Fliege ist Ende Mai, Anfang Juni aktiv und legt ihre Eier in den Kirschen ab. Daraus entwickeln sich die Maden.

Was tun?
Hast Du in diesem Jahr Maden in Deinen Kirschen, sammelst Du am besten alle noch am Boden liegenden Kirschen auf und breitest dann ein Vlies unter dem Kirschbaum aus. Weiteres Fallobst musst Du entsorgen. Aus diesen Kirschen krabbeln sonst die Maden heraus und verpuppen sich auf dem Boden unter Deinem Baum. Im nächsten Frühjahr beginnt der Kreislauf wieder von vorne. Vorbeugend helfen Gelbtafeln. Diese hängst Du im Frühjahr in die Kirschbäume, die Fliegen bleiben daran kleben.

Frostspanner

Der Kleine Frostspanner gehört zu den gefräßigen Raupen. Im Frühjahr fressen die gelblichen bis hellgrünen Raupen bevorzugt junge Blätter und Blüten. Treten sie in Massen auf, können sie ganze Bäume entlauben. Auch für den sogenannten „Löffelfraß“ an Deinen grünen Kirschen sind die Raupen verantwortlich.

Was tun?
Vorbeugend kannst Du ab Mitte September Leimringe um den Stamm binden. Das verhindert die Eiablage. Die Leimringe bleiben bis März am Baum. Alternativ beugst Du mit Raupenleim effektiv vor und trägst die klebrige Masse einfach mit einem Pinsel am Baumstamm auf.

Gespinstmotten

Die Raupen der Gespinstmotten bilden im späten Frühjahr dichte Gespinste in den Ästen der Kirschbäume, denn hier sind sie vor Vögeln und vor Regen geschützt. So können sie unbehelligt die Blätter abfressen.

Was tun?
Entdeckst Du die Raupen rechtzeitig, solltest Du sie absammeln. Bei sehr starkem Befall kannst Du auch die Gespinste herausschneiden. Vorbeugend helfen natürliche Pflanzenstärkungsmittel wie Thymian-Extrakt und Knoblauch-Extrakt.

gespinnstmotten kirsche
Gespinnstmotten

Wild

Wild gehört zwar nicht zu den eigentlichen Schädlingen, doch können hungrige Rehe, Kaninchen & Co. einigen Schaden an Deinen Obstbäumen anrichten. Mit Vorliebe knabbern sie an jungen Trieben, nagen an der Rinde und fressen die zarten Blütenknospen. Durch die Beschädigungen an der Rinde können Nässe, Schädlinge, Pilze und Viren in den Kirschbaum eindringen und ihn in seinem Wachstum hemmen.

Was tun?
Vorbeugend helfen Wildzäune, Schilfrohrmatten oder auch engmaschige Drähte. Ein zusätzlicher Weißanstrich gegen Frostrisse hilft beispielsweise Kaninchen abzuwehren. Ebenso wirksam ist ein Wildverbiss-Schutz (wirkt auf Geruchsbasis) der Rot- und Rehwild von Deinen Kirschbäumen fernhält.
Pilzkrankheiten beim Kirschbaum

Schrotschusskrankheit

Blattfleckenpilze sind schwierig zu bekämpfen, daher solltest Du hier auf mechanische und vorbeugende Maßnahmen setzen. Die Schrotschusskrankheit erkennst Du an den anfangs gelblich, später rötlich braunen Flecken auf den Blättern, wobei die Flecken eintrocknen und herausfallen. So entstehen die typischen Löcher, die zum Namen der Krankheit geführt haben. Befallene Früchte verkümmern und fallen ab. Die Erreger überwintern in der Rinde der Kirschbäume und an den am Baum hängengelassenen Kirschen, darum die Fruchtmumien unbedingt immer entfernen. Bei feucht-warmer Witterung entwickelt sich der Pilz sehr stark und breitet sich rasch aus.

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Schrotschußkrankheit
Was tun?
Als vorbeugende Maßnahmen haben sich ein optimaler Standort und gute Pflege bewährt. Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalm-Extrakt und Knoblauch-Extrakt wirken sich positiv auf das Wachstum Deines Kirschbaums aus. Wichtig ist, zu viel Feuchtigkeit zu verhindern. Das erreichst Du, indem Du die Baumkrone lichtest. Dadurch trocknen die Blätter nach einem Regenguss schneller ab, die Feuchtigkeit verringert sich und der Pilz hat schlechtere Bedingungen, um sich zu vermehren.

Bei vorhandenem Befall kannst Du den Kirschbaum im Frühjahr mit einem bienenfreundlichen Schachtelhalm-Extrakt behandeln. Um den Pilz erfolgreich zu bekämpfen, sind häufig mehrfache Spritzungen vor der Blüte notwendig. Denke hier auch unbedingt an benachbarte Wirtspflanzen: Der Pilz befällt nicht nur Kirschbäume, sondern auch Pfirsich, Aprikose, Pflaumen, Zwetschge sowie Mandelbäumchen und Kirschlorbeer. Betroffenes Pflanzenmaterial schneidest Du großzügig zurück — Werkzeug anschließend desinfizieren — und entsorgst es mit dem Restmüll.

Fruchtfäule- und Spitzendürrekrankheiten

Diese Krankheiten werden durch Monilia-Pilze verursacht, die nicht nur Kirschbäume, sondern auch Apfel-, Birnen- , Pflaumenbäume & Co. befallen. Bei Kirschen und anderen Kernobstbäumen kann Monilia laxa als Spitzendürre auftreten. Erkennbar ist das an welkenden Blüten und Trieben, wobei Du hier kleine Gummitropfen sehen kannst. Ebenfalls bei Kernobst, aber auch bei Steinobst, kann Monilia frutigena auftreten. Meist bemerkst Du hier kleine faulige Stellen auf den Früchten.

Was tun?
Hier kannst Du vorbeugen, in dem Du resistente Sorten an einen geeigneten Standort pflanzt. Denke auch an Präventivmaßnahmen wie Pflanzenstärkungsmittel und Rückschnitt. Hast Du einen Befall mit Monilia bemerkt, schneidest Du genauso wie bei der Schrotschusskrankheit die befallenen Triebe großzügig zurück und entsorgst kranke Triebe, Blüten und Früchte im Restmüll - nicht in den Kompost!

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Kirschkrankheiten & Schädlinge behandeln

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