…und wie du diese vermeidest – für eine reiche Gurken-Ernte!
Gurken sind sehr beliebt im Biogarten – ganz besonders der Klassiker Salatgurke, auch Schlangengurke genannt. Jedoch ist das Kürbisgewächs anspruchsvoll und empfindlich im Anbau und in der Pflege. Um eine reiche Ernte zu bekommen, zeigen wir die häufigsten Fehler und was du besser machen kannst.
1. Falscher Standort
Der Standort ist oft der Grund, wieso Gurken vertrocknen, die Blätter hängen lassen oder braun werden. Vor allem durch starke Temperaturschwankungen verlieren Gurken an Widerstandskraft und sind anfälliger für Krankheiten wie Mehltau, Gurkenwelke oder die Blattfleckenkrankheit.
Folgende Standortfaktoren schwächen ebenfalls die Pflanzen:
- Zugluft
- Zu kalter Boden
- Zu dunkel
- Zu wenig Sonnenschutz
So wählst du den richtigen Standort:
Pflanze deine Salatgurken an einem hellen und windgeschützten Ort, da sie viel Wärme und Licht benötigen. Ein Platz im Halbschatten eignet sich dafür optimal.
Für die meisten Salatgurken-Sorten ist das Gewächshaus optimal geeignet. Es gibt aber auch robustere Sorten, die problemlos im Freiland wachsen.
Erkundige dich darum vorher nach der besten Sorte für dich.
2. Boden vernachlässigen
Wie fast alle Starkzehrer brauchen auch Gurken sehr gute Bodenverhältnisse. Bei schlammiger Bodenstruktur oder Nährstoffmangel entwickeln sich die Wurzeln der Pflanze schlecht und das Wachstum wird gehemmt.
Schwache Wurzelbildung erschwert wiederum die Wasserversorgung der Früchte. Die Gurkenpflanzen sind dann anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
So sieht der optimale Boden für deine Salatgurken aus:
- Locker und luftdurchlässig
- Gute Wärme- und Wasserspeicherfähigkeit
- Hoher Humusanteil für viele Nährstoffe
3. Zu früh ins Beet setzen
Gurken mögen es schön warm und sind sehr kälteempfindlich. Ist der Boden beim Einpflanzen noch zu kalt, werden die vorgezogenen Jungpflanzen stark geschwächt, wovon sie sich nicht mehr erholen können.
Deshalb solltest du folgendes beim Einpflanzen der Gurken beachten:
- Die Bodentemperatur muss mindestens 13°C betragen.
- Im Freien können vorgezogene Gurkenpflanzen ca. Mitte Mai nach den Eisheiligen eingepflanzt werden.
- Bei frühzeitigem Einpflanzen eine schwarze Mulchfolie verwenden (erhöht die Bodentemperatur) und Gurkenpflanzen in der Nacht mit Vlies abdecken.
- Im Gewächshaus können die Jungpflanzen schon Ende April eingesetzt werden.
Wenn du vorhast, deine Gurkenpflanzen selbst vorzuziehen, schau am besten in unserem Gartenratgeber rund um die Anzucht vorbei.
4. Keine Rankhilfe benutzen
Gurken lieben Wärme, da sie ursprünglich aus tropischen Gebieten kommen. Salatgurken sind Kletterpflanzen und wollen deshalb in die Höhe wachsen, um der Sonne und der Wärme näher zu sein.
Liegen sie aber am Boden auf, können sie schlechter trocknen. Durch Feuchtigkeit werden Pilzkrankheiten wie Mehltau begünstigt.
Verwende deshalb unbedingt Rankhilfen.
Im Gewächshaus können dafür Schnüre als Kletterhilfe benutzt werden. Im Freiland kannst du alternativ Rankhilfen wie Stangen oder Gitter aus Metall oder Holz für deine Salatgurken verwenden.
5. Abstände nicht einhalten
Ebenso wie bei den Rankhilfen, führt zu wenig Abstand zwischen den Gurkenpflanzen zu Feuchtigkeit an den Blättern. Dadurch werden optimale Bedingungen für Pilzerkrankungen geschaffen, für die Gurken besonders anfällig sind.
Die richtigen Abstände für deine Gurkenpflanzen:
- Zur Vorbeugung von Pilzen wie Mehltau sollte im Gewächshaus zwischen den Reihen 130 bis 170 cm Abstand und zwischen den Pflanzen 50 bis 60 cm eingehalten werden.
- Im Freien kann es etwas näher sein. Hier sind folgende Abstände optimal: 100 cm zwischen den Reihen und 40 cm in der Reihe.
6. Falsch gießen
Die falsche Wasserversorgung ist einer der häufigsten Fehler, warum Gurken vertrocknen oder abfallen. Kaltes Gießwasser begünstigt Welkerkrankungen.
Zu wenig Wasser kann dazu führen, dass Gurken vertrocknen oder abfallen. Diese Stresszustände können auch ein Grund dafür sein, warum Gurken bitter werden.
Diese Punkte solltest du fürs richtige Gießen deiner Gurken beachten:
- Regelmäßig und gleichmäßig gießen – starke Schwankungen schwächen die empfindliche Gurkenpflanze.
- Temperiertes Wasser verwenden, am besten Regenwasser aus der Regentonne oder abgestandenes Wasser. Oder: Fülle die Gießkanne am Vortag mit Wasser, dann hat das Wasser die perfekte Temperatur fürs Gießen.
- Pflanzen am besten morgens gießen, da der Boden kühler ist und so die Pflanzen keinen Kälteschock bekommen. Ebenfalls beugt dies Pilzerkrankungen vor, wenn die Gurkenpflanzen in der Nacht nicht nass bzw. feucht sind.
- Nur im unteren Wurzelbereich gießen: Damit beugst du ebenfalls Pilzkrankheiten vor.
- Richtwert: Eine Gurkenpflanze benötigt täglich – abhängig von der Witterung – ca. 1,5 bis 3l Wasser.
7. Keinen Dünger verwenden
Gurken sind Starkzehrer und brauchen nicht nur in der Wachstumsphase viele Nährstoffe. Werden sie nicht regelmäßig mit Dünger versorgt, kann es zu Wachstumsstörungen kommen. Durch die Unterversorgung verliert die Pflanze Energie. Die Gurken vertrocknen und sterben ab.
So düngst du richtig:
Um das zu vermeiden, sollten die Pflanzen regelmäßig mit Dünger versorgt werden. Am besten verwendest du einen organischen Gemüsedünger.
Organische Dünger haben den Vorteil, dass sie langsam Nährstoffe an die Pflanzen abgeben.
So werden sie kontinuierlich mit Nahrung versorgt. Um den Humusaufbau zusätzlich zu fördern, kannst du auch Kompost in die Erde einarbeiten.
Das ist noch wichtig für gesunde Gurken
Neben all diesen Faktoren kannst du mit diesen weiteren Pflegetipps deine Gurkenpflanzen noch weiter stärken und gesund halten:
- Die Blätter der Gurken mit Schachtelhalm besprühen, um Pilzkrankheiten wie Mehltau, Grauschimmel oder Welkkrankheiten vorzubeugen.
- Die richtigen Nachbarschaftsverhältnisse im Beet wählen: Gute Nachbarn für Gurken sind Erbsen, Bohnen, Salat, Sellerie und Dill. Weniger geeignet sind Gemüsesorten wie Kohlpflanzen, Radieschen und Tomaten.
- Die Pflanzen regelmäßig ausgeizen, um die Energie der Pflanze auf die Haupttriebe zu konzentrieren
- Die Früchte regelmäßig ernten, da dies den Ertrag steigert und bei zu langer Reifung die Gurken bitter werden.
Achtung: Gurken immer mit dem Messer oder einer Schere ernten, da sonst die Gurkenpflanze verletzt werden kann und geschwächt wird.
Checkliste: So gelingt der Gurken-Anbau
Hier haben wir für dich die wichtigsten Punkte nochmals zusammengefasst, damit beim Anbau deiner Salatgurken nichts mehr schiefgehen kann:
- Warmen und windgeschützten Standort wählen
- Robuste und resistente Salatgurken-Sorte wählen
- Boden mit Nährstoffen anreichern, z.B. mit Kompost
- Vorgezogene Pflanzen im Gewächshaus Ende April und im Freiland Mitte Mai einpflanzen
- Nachbarschaftsverhältnisse beachten
- Rankhilfen verwenden
- Richtig Gießen
- Gurken regelmäßig mit organischem Dünger versorgen
- Gurkenpflanzen mit Schachtelhalm gegen Pilzerkrankungen stärken
- Regelmäßiges Ernten und Ausgeizen für eine reiche Ernte und gute Durchlüftung
Das Florissa-Team wünscht dir gutes Gelingen beim Anbau deiner Salatgurken!
Du möchtest noch mehr erfahren rund um Thema Gemüse selbst anbauen? Dann schau bei unserem Blogbeitrag zum Anlegen eines eigenen Gemüsegartens vorbei.