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Was Du über Wintergemüse wissen musst

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So baust Du Gemüse ganzjährig an – und erntest auch im Winter

Du hast dein Sommer- und Herbstgemüse abgeerntet und jetzt heißt es leere Beete den ganzen Winter über? Schnee von gestern! Die kalte Jahreszeit ist zwar nicht die Garten-Hochsaison. Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch jetzt Gemüse im eigenen Biogarten oder Hochbeet anzubauen. Doch welche Sorten eignen sich dazu? Vor welchen Schädlingen und Krankheiten müssen die Pflanzen geschützt werden? Welche Gartenerde und welcher Dünger wird benötigt? All diese Fragen werden in diesem Blog beantwortet.

Was darf im Herbst noch ins Beet?

Im Gegensatz zur Mehrheit aller Gemüsesorten, die kalte Temperaturen nicht gut vertragen, brauchen einige Gemüsesorten sogar Frost bzw. langanhaltende niedrige Temperaturen, um ihr volles Aroma zu entfalten.

Zu den frostharten Gemüsearten zählen:

  • verschiedene Kohlarten, darunter Grünkohl sowie winterfeste Rotkohl- und Weißkohl-Sorten
  • Blattgemüse, wie Feldsalat, Endivie, Winterkresse, Winterportulak und Chicorée
  • Wurzelgemüse wie Steckrübe, Pastinake, Topinambur und rote Beete

Sie alle können niedrigen Temperaturen standhalten. Allerdings müssen die meisten dieser Gemüsearten bereits im Frühling und Sommer gepflanzt werden, um sie dann im Winter zu ernten. Du möchtest aber jetzt im Herbst noch etwas anbauen und eventuell sogar im Winter noch ernten? Selbst da gibt es einige Gemüsearten, die das mitmachen:

  • Wintersalat: Es gibt einige Salatsorten, die Minusgrade tolerieren. Dazu gehören Feldsalatsorten, wie „Vit“, „Gala“ und „Dunkelgrüner Vollherziger“. Diese können sogar im Schnee geerntet werden. Auch Winterportulak und Vogerlsalat können noch im Herbst bis etwa Mitte November gepflanzt werden. Wichtig hier ist, dass sie ab und zu gegossen werden sollten. Auch manche Asiasalate wie „Red Giant“, „Mizuna“ und „Green Snow“ wachsen schnell und die ersten Blätter können schon nach wenigen Wochen geerntet werden.
  • Spinat: Kann – je nach Witterung – bis Mitte Oktober angepflanzt und dann ab Jänner geerntet werden. Auch hier ist es wichtig, eine winterfeste Sorte, wie zum Beispiel „Matador“, „Mazurka“ oder „Monnopa“ zu wählen. Spinat hat außerdem einen tollen Nebeneffekt: durch die tiefen Wurzeln lockert er den Boden im Gemüse- oder Hochbeet auf und bereitet so das Beet für die nächste Saison vor.

  • Mangold: Auch Mangold, zum Beispiel der Sorte „Rainbow“, kann im Oktober noch gepflanzt werden. Allerdings sollten die Temperaturen nicht zu stark unter Null sinken.

  • Wirsingkohl: Wirsing kann fast das ganze Jahr über gepflanzt werden, jedoch muss man auch hier auf die richtige Sorte achten. Zu den Wintersorten zählen zum Beispiel „Alaska“ und „Marner Grüfewi“. Da Wirsing zu den starkzehrenden Pflanzen gehört, benötigt er einen nährstoffreichen und lehmigen Boden.

spinat
  • Petersilie: Eine der wenigen Kräuterarten, die Kälte gegenüber relativ unempfindlich ist. Unser Tipp: Petersilie nicht ins Hochbeet, sondern in einen Topf pflanzen, den Du nah an die Hauswand stellst. Wenn die Temperaturen unter null Grad sinken, am besten in einen kühlen Innenraum stellen, damit die Pflanze nicht erfriert. Wichtig: Regelmäßig kontrollieren, ob die Erde feucht genug ist.

  • Wintererbse: Die Wintererbse, zum Beispiel der winterfesten Sorte „Sima“, wird im Oktober/November gepflanzt und Du kannst ab Mai mit den ersten Schoten voller kleiner Erbsen rechnen.

  • Wintersteckzwiebel: Du möchtest bereits im Frühling die ersten eigenen Zwiebeln ernten? Dann kannst du bis Ende Oktober Wintersteckzwiebeln in den Boden bringen. Besonders gut eignen sich hierzu die Sorten „Presto“, „Silvermoon“ oder „Roter Winter“. Das Grün der Zwiebeln ähnelt Frühlingslauch und kann schon nach einigen Wochen aus dem Boden sprießen und geerntet werden.

knoblauch
  • Knoblauch: Auch Knoblauch kann bis Ende Oktober gepflanzt werden. Allerdings sollte ein spezieller Winterknoblauch aus dem Gartencenter und keine gewöhnlichen Knollen aus dem Supermarkt gepflanzt werden, da diese meist nicht frostresistent sind. Geerntet werden kann der Knoblauch dann ab Anfang Juli.

Aufgepasst: Natürlich ist jeder Winter anders, besonders zu Zeiten des Klimawandels. Manchmal kann es im Oktober schon Frost geben, manchmal hat es zu Weihnachten noch nahezu sommerliche Temperaturen. Daher sind die Monatsangaben, wann welche Gemüsesorte noch gepflanzt werden kann, als eine grobe Richtlinie zu verstehen.

Die optimale Pflege

Um das Wintergemüse bestmöglich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, gibt es Einiges zu beachten. Zunächst sollten die Pflanzen mit genügend Nährstoffen für den Winter versorgt werden. Das geht am besten mit der passenden und qualitativ hochwertigen Gartenerde, wie zum Beispiel einer speziellen Bio-Aussaaterde. Zusätzlich kann eine Mulchschicht aus grob gehäckseltem Stroh oder gesammeltem Herbstlaub, vermischt mit humusreichem Kompost, auf dem Beet verteilt werden. Das Mulchen sorgt dafür, dass der Boden nicht zu stark vernässt oder durchfriert. Die Mulchschicht verwandelt sich außerdem nach und nach in wertvollen und nährstoffreichen Humus, der dann im Frühling als 100% natürlicher Dünger direkt in den Boden eingearbeitet werden kann.

Krankheiten und Schädlingen richtig vorbeugen

Raupenbefall

spinat

Asiasalate sowie Spinat und Mangold können von Raupen befallen werden, die uns Gärtner ärgern, indem sie die Blätter abfressen. Dagegen gibt es ein rein natürliches und sehr wirksames Mittel für deinen Biogarten: Thymian-Extrakt. Dabei handelt es sich um ein biologisches Pflanzenstärkungsmittel, das Raupenbefall vorbeugt und bei einem Schädlingsbefall die Regeneration unterstützt. Wichtig hierbei ist, unbedingt auch die Blattunterseiten mit dem Extrakt zu besprühen, da dort die meisten Raupen sitzen.

Sollte das Thymianpräparat nicht stark genug wirken, kann auch das biologische Insektizid XenTari Abhilfe schaffen. Das Granulat basiert auf einem rein natürlichen und schnell wirksamen Wirkstoff, der für die Raupen unverträglich ist. Beide Mittel sind für Menschen nicht giftig und daher können die Blätter der Pflanzen bereits 1 bis 2 Tage nach der Behandlung wieder verspeist werden.

Mehltau

Mehltau ist eine Art von Pilz, der auch in der kalt-feuchten Jahreshälfte entstehen kann. Beim Wintergemüse wird vor allem Vogerlsalat häufig befallen. Erkennen kannst du Mehltau am grau-violetten Pilzbefall an der Blattunterseite. Die Blattoberseite kann sich hingegen oft gelblich verfärben. Wird nicht früh genug etwas gegen den Pilz unternommen, können die Blätter absterben.

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Unser Tipp: Am besten vorbeugend mit Schachtelhalm-Extrakt und Brennnessel-Extrakt behandeln. Beides sind komplett natürliche Pflanzenstärkungsmittel, die Mehltau vorbeugen und gleichzeitig die Pflanzen-Vitalität erhöhen. Sie sorgen von Anfang für ein gesundes und kräftiges Wachstum.

Mit diesen Tipps sollte dein Wintergemüse gut durch die kalte Jahreszeit kommen und dir ein bisschen winterliche Gartenfreude sowie ein paar knackige Vitamine liefern!

Das Florissa-Team wünscht Dir viel Freude mit deinem Wintergemüse!

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Du möchtest noch mehr erfahren über die richtige Pflanzenpflege im Winter? Auf unserer Webinar-Seite findest du unter „Vergangene Webinare ansehen“ den kostenfreien Aufzeichnungs-Link zum passenden Webinar rund um dieses Thema. Oder du meldest dich direkt zu unserem nächsten Live-Webinar an.

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